SchleeGleixner ist Teil von Selection - Germany’s Finest Agencies
Das 240-Seiten starke Kompendium SELECTION – Germany’s Finest Agencies
stellt eine Auswahl an deutschen Agenturen aus den Bereichen Design,
Branding, Werbung und Digital vor. Neben den Agenturportraits geben auch
Experten-Interviews Einblicke in das aktuelle Branchengeschehen.
Umso mehr freuen wir uns, dass unser Geschäftsführer Siggi Schlee in der
Jubiläumsausgabe 2017/2018 seine Sicht der Dinge zum Thema
Identitätsarbeit zwischen Weißbier und Bembel zum Besten geben konnte.
Siggi Schlee, Sie sind (neben Marco Gleixner)
Geschäftsführer der Agentur SchleeGleixner in Aschaffenburg. Können Sie
uns bitte kurz etwas zur Entstehung und Entwicklung der Agentur
erzählen?
Entstanden ist unsere Agentur aus einer
gemeinsamen Passion und Verbundenheit. Marco Gleixner und ich kennen uns
schon deutlich länger als die Hälfte unseres Lebens. Zur rechten Zeit
kreuzten sich erneut unsere Wege und wir gründeten nach ein paar
beruflichen Stationen unsere Agentur, wie sie heute noch von Bestand
ist. Und wir empfanden unsere Nachnamen als exotisch genug, um als
Firmenname herhalten zu können.
Was umfasst das Leistungsspektrum von SchleeGleixner eigentlich genau?
Wir bezeichnen uns selbst als strategische Gestalter. Über die Jahre
hinweg haben wir uns zu einer Agentur entwickelt, die Markenentwicklung
in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellt. Das sind selbstverständlich die
klassischen Branding-Disziplinen wie Markenstrategie und -design. Aber
auch in den editorialen, digitalen und räumlichen Themen schätzen Kunden
unseren Fokus auf die Stärkung der Unternehmensmarke.
Inwiefern unterscheidet sich die Agentur von Mitbewerbern? Was zeichnet SchleeGleixner aus?
Als „Unternehmensflüsterer“ sind wir an echten Veränderungsprozessen
unserer Kunden interessiert, die wir mit unserem Know-how markenbildend
begleiten. Wir sind kritisch und hinterfragen. Dabei nehmen wir es auch
gerne in Kauf, ein unbequemerer Partner zu sein. Am Ende des Tages ist
es nämlich genau diese Haltung, mit der es uns gelingt, echtes Potential
ans Tageslicht zu fördern. Die Ecken und Kanten zu finden, die echtes
Profil ausmachen – inhaltlich wie gestalterisch.
Gibt
es Trends und Entwicklungen, die Sie aktuell im Bereich der
Markenkommunikation spüren? Falls ja: Welche und wie bewerten Sie diese
persönlich?
Natürlich gibt es immer wieder Themen, die im
Blickpunkt stehen. Content Marketing zum Beispiel. Selbstverständlich
hochrelevant in der Markenkommunikation. Denn es ermöglicht dem
Absender, regelmäßig mit seiner Zielgruppe in Dialog zu treten. Aber
genau hier steckt die Herausforderung, die uns wieder zu unserem
Marken-Dogma zurückbringt. Denn wir sind überzeugt, dass Inhalte ohne
Relevanz und ohne wertige Ästhetisierung ihr Ziel verfehlen und einer
Marke nicht weiterhelfen.
Über die letzten Jahre
haben Sie und Ihr Team an zahlreichen Projekten für unterschiedlichste
Kunden gearbeitet. Gibt es dabei Lösungen, auf die Sie ganz besonders
stolz sind?
Ganz aktuell haben wir die Brand Identity der
Paulaner-Bräuhäuser – die internationalen Gastronomie-Flaggschiffe der
Marke – überarbeitet. Hochspannend, im Kontext einer international
etablierten Marke ein Profil zu schärfen, das die Stärken der Mutter
nutzt und trotzdem den eigenen Anspruch verwirklicht. Fordernd, weil wir
hier vom Branding, der Marke im Raum, über Corporate Communications hin
zu Webseiten die Marke ganzheitlich begleiten. Erfolgreich, was uns
nicht nur die Auszeichnungen beim Red Dot Design Award und beim German
Design Award, sondern auch die ersten Feedbacks beim Roll-out
beispielsweise in Singapur bewiesen.
Vervollständigen Sie bitte: Ein Unternehmen sollte SchleeGleixner beauftragen, wenn …
… es an den Kern gehen will und nicht nur auf der Suche nach einem neuen Anstrich ist.
Gibt es bestimmte Marken, für die Sie liebend gerne aktiv werden würden?
Unsere Wunschkunden möchte ich ungern an einem Namen festmachen.
Vielmehr geht es uns um Haltung und Ziele, die man gemeinsam teilt. Dann
spielt es keine Rolle, ob es sich um ein sinnliches und einfach zu
dechiffrierendes B2C-Produkt oder um biaxial gedehnte Polypropylenfolien
handelt.
Nennen Sie uns doch bitte drei Webseiten oder Apps, die Sie regelmäßig oder häufig besuchen/nutzen.
Für den Blick über den Bildschirmrand: tagesschau.de. Für den Gang vor
die Tür: wetter.de. Und für die Unterhaltung dazwischen: Instagram.
Wie empfinden Sie die deutsche Kreativbranche (gerne auch im internationalen Vergleich)?
Als Deutsche erfüllen wir – und da beziehe ich uns gerne mit ein – die
Klischees, die uns angeheftet werden. Das sind durchaus auch viele
Tugenden, die Agenturen wie auch deutsche Unternehmen im internationalen
Kontext erfolgreich gemacht haben. Gelegentlich würde ich mir im
Bereich Branding etwas mehr an Leichtigkeit für uns Agenturen wie auch
für die Kunden wünschen. Die Werbebranche macht es uns mit sympathisch
kantigen Zeitgenossen wie der Berliner Werbeagentur DOJO vor.
Wie und wo sehen Sie die Agentur in ein paar Jahren?
Wir sehen die Anforderungen an die Markenentwicklung und -kommunikation
im Kontext der Medienvielfalt anspruchsvoller denn je. Wir werden durch
den weiteren Ausbau der digitalen Unit und des Bereichs Brand Space
unseren ganzheitlichen Qualitätsanspruch sichern. Wir wollen uns als
Markenagentur weiterentwickeln und weiter ein vorausschauender Partner
unserer Kunden sein. Neben unserem Anspruch wollen wir uns dabei vor
allem unsere Leichtfüßigkeit und Leidenschaft bewahren.
SchleeGleixner ist in Aschaffenburg ansässig. Was schätzen Sie sowohl beruflich als auch privat an dem Standort?
Aschaffenburg bietet uns mit knapp 80.000 Einwohnern die familiäre
Atmosphäre einer Kleinstadt, die wir sehr genießen. Aber wir sind auch
Teil der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main und wissen auch diese
wirtschaftliche und kulturelle Stärke zu schätzen. Und als nördlichster
Teil Bayerns können wir je nach Laune zwischen Bier und Bembel fröhlich
wechseln – ohne unsere Identität zu verlieren.